Zum Ernst, Ernst ruft uns diese letzte Posaune: ohne Ernst wird die Hölle nicht zersprenget, noch das Himmelreich mit Gewalt eingenommen. Mit Feuer bist du in eine falsche Herberge gegangen, mit Feuer musst du wieder ausbrechen, sonst halten dich die listigen und bösen Wächter gefangen, die auf dein Leben lauern, dass sie dich töten und im Grabe versperren.
Unten findest du keinen Ausgang, denn deine irdische Begierde drucket dich je länger je enger zusammen und deine Wurzel greift für großen Hunger weit und tief um sich, und suchet Labsal in der Erde, da doch in der Finsternis keines ist, je tiefer sie suchet, je größer wird der Hunger, denn Speise wird im Licht und Wasser geboren.
Nur oben aus (über alle Sinnen) in der Luft, schöpft man Atem und stärket das Leben. Ob dann schon trübe Wolken dein Licht bedecken, und deinen Weg finster machen, so halte nur an der Hoffnung mit Langmut und Geduld, nach der Nacht kommt der Tag, und nach dem rauhen Winter der liebliche Sommer, der weckt das Weizen-Körnlein aus dem Tode auf, und bringt durch den milden Regen, Korn, Wein, und Öl überflüssig, dass dein Herz gestärket, deine Seele gelabet, und dein Geist erfreuet werde im Leben für und für.
