Das + ist die Geburt aller Dinge, das + ist auch die Wiedergeburt, doch der Vernunft eine Torheit, und seltsame Wunder-Rede, weil sie aus dem Gestirn und freundlichem Sonnenschein geboren den ewigen Tod nicht siehet noch kennet, der in ihrer Wurzel steckt; wer aber seinen Stachel fühlet, wird der großen Noth gewahr, dass er mit David ängstiglich seufzen muss: Aus der Tiefe rufe ich Herr zu dir. Denn er siehet dass sein Wille verdorben, zur Sünde und Bosheit geneiget, und von Gott abtrünnig worden, darum rufet er um die Wiedergeburt eines neuen Willens.
Niemand aber siehet noch fühlet den Tod, der seine Seele nicht forschet, noch sein Gemüt gründet und die Gestalt des Willens beschauet, wer es bildet und beweget, ob Gutes oder Böses darin wirke, und welches die Oberhand hat.
Denn hier ist das Band der Ewigkeit, hier ist die grösste Macht, hier muss Gott oder Noth offenbar werden, hier muss das Licht in Göttlichen Tugenden in Freuden leuchten, oder das Feuer die Seele in höllischen Lastern in der Finsternis im ewigen Tod peinigen und kreuzigen. Denn zwei widerwertige Dinge können nicht beisammen sein, Gott und Mammon; Christus und Belial, das Lamb mit den 7 Augen, und der Drache mit den 7 Köpfen. Es muss die Feindschaft aufgehoben werden durch Versuchung im Gehorsam, oder ewiger Scheidung.
Darum hat Gott das + als die Macht der Drey-Zahl in dem gekreuzigten Christo zur Wiedergeburt eines neuen Göttlichen Willens im Licht, und zur Scheidung des bösen Willens in die Finsternis gesetzt; Auf dass wir in ihm aus der neuen Geburt wirken Tugenden als gute Früchte des Heiligen Geistes; oder über Laster und Sünde aus der fleischlichen Geburt in bösen Werken die im Tod und Finsternis bleiben: Denn wo kein guter Wille ist, da ist die Macht in der Finsternis im Feuer, und die Seele eine Missgeburt worden, die keine gute Werke wirken kan.
Darum siehe wie die Wiedergeburt in diesem Büchlein aus Göttlicher Offenbarung gelehret wird.