Ohne schwarze Erde wird keine schöne wohl-riechende Blume offenbar, kein Gold ohne finstern harten Stein und giftigen Dampf, also auch kein Licht ohne Finsternis. Denn das ist nur der einige Weg und Weise der Offenbarung aller Geheimnis Gottes.
Also hat dich liebe Seele auch Gott zu einem Gott geformet, dass du seine Gleichnis, sein Bild und Erbe wärest, und die Wunder deines Reichs eröffnetest. Aber der Neid hat dich verfolget, weil er sahe dass du in deiner Kindheit mit weisser Seide gekleidet, und mit seiner Krone gekrönet wandeltest; Und ob er wohl grösserer Stärke war, scheuete er doch deine Macht, darum heuchelte er deinem Gefährten der an seiner Grenze wohnet, dass er dich durch ihn mit Lust fällete, und dein Leben vergiftete.
O! hättest du diesen mit seinem Sonn-Mond-und Sternen-Licht einen Knecht bleiben lassen, wie ihn die obere Weisheit geordnet, so säßest du noch in Ehren und Ruhe; weil du ihn aber zu sehr geliebet, und deinen heimlichen Schatz vertrauet, so hat er seine Flügel auch übers + erhoben, und dich überwältiget, dass du leider sein Knecht geworden, und in seiner Mühle mahlen musst.
Nun ist deine Macht dahin, deine Ehre zu Schmach worden, und deine Schönheit ein Greuel unterm Staub, dazu sind deine Kräfte und Gedächtnis für Alter, Mühe und Arbeit in der Mühle vergangen, dass du dich selbst nicht mehr kennest, von wannen du kommen bist, und wie die Gestalt deiner Jugend gewesen.
Aber dein Gott und Vatter der dich gezeuget hat, gedenket deiner Trübsal in seiner Barmherzigkeit, darum sendet er dir jetzo seinen Boten der deine erste Herrlichkeit verkündiget; Und dass er bald will Feuer auf den Acker schicken, der das Getreide verzehre; und einen Wind, der die Mühle umreiße; Die Steine will er zerbrechen, und deiner Arbeit ein Ende machen, alsdann soll deine Gestalt in erster Kraft erneuert, deine Ehre, Freude und Sicherheit doppelt werden, dass du wirst jauchzen und singen: Meine Seele erhebe den Herren, und mein Geist freue sich Gottes meines Heilandes.