Einzel-Initiativen

Neithard Bethke

Der Komponist Neithard Bethke 2024 / 25

Ewiges Licht, op. 125/ 2022

15.06. Nikolaikirche Görlitz, 18:00

Neithard Bethke

Motette für vier Vokalstimmen und Orgel nach Texten von Jacob Böhme (um 1600) und Christian Knorr von Rosenroth (ca.1664)

Der Komponist plant gemeinsam mit dem Vokalensemble seines Chores eine Uraufführung des Werks in Görlitz und Zgorzelec.

In enger Anlehnung an einen Motettenabschnitt aus seinem Oratorium opus 100 "Lux aeterna", der sich der musikalischen Ausdeutung eines prägnanten Textes von Jacob Böhme widmet unter Verwendung eines großen Symphonieorchesters, Vokalsolisten und Chor, fertigte der Komponist eine Adaption und eine vollgültige, selbständige freie Bearbeitung an für vier Vokalstimmen und Orgel, die beginnen und einmünden mit dem wunderbaren Choral "Morgenglanz der Ewigkeit" (die Melodie ist von Johann Rudolf Ahle, 1662) nach dem Text von Christian Knorr von Rosenroth aus dem Jahr 1664.

Der Vokalpart kann sowohl von einem musikalisch und technisch qualifizierten Soloquartett als auch von einem sehr guten und fähigen Kammerchor gesungen werden. Der Orgelpart hat hier nicht stützende Funktion, sondern muß in seiner Selbständigkeit dem anspruchsvollen Vokalpart absolut ebenbürtig sein. Die satztechnisch doppelte Baßfunktion in den Choralstrophen (welche eine ganz neue, erweitere Harmonielehre aufzeigt) muß ganz deutlich betont durch entsprechende Registrierung herausgearbeitet werden. Im gesamten Stück muß der Organist um eine lebendige, farbige, abwechslungsreiche und textausdeutende Registrierung bemüht sein.

Damit ist für Konzert oder im liturgischen Rahmen eines Gottesdienstes eine neue Motette, ein "Geistliches Konzert" entstanden, dessen religiös-mystischen Texte sowohl bei den Hören als auch bei den Ausführenden eine tiefe seelische Besinnung auf den Sinn des Lebens erzwingen. Der Komponist hofft, daß die musikalische Ausdeutung des vorgegebenen Textes in ihrer eher herben, zumindest aber sicherlich ungewohnten Tonsprache das ihre dazu tun wird, dieser Forderung gerecht zu werden.

www.nbwv.de

Kontakt: Anja Uhlemann, komposition@neithardbethke.de

 

"Morgenglanz der Ewigkeit

Licht vom unerschaffnen Lichte,

schick uns diese Morgenzeit

deine Strahlen zu Gesichte

und vertreib durch deine Macht

unsre Nacht."

 

"Ich bin zu der plötzlichen Einsicht gekommen,

daß es eine ständige Spaltung

zwischen Licht und Finsternis,

Gut und Böse, Gott und Sünde gibt,

und daß man durch diese wahre Erkenntnis

zum Licht gelangen kann.

Gott hat mir dieses Wissen geschenkt.

Nicht als Ich, das ich bin, weiß das,

sondern Gott weiß es in mir.

Die Weisheit ist seine Braut

und die Kinder Christi sind in Christus,

in der Weisheit,

ebenfalls seine Braut."

 

"Ach du Aufgang aus der Höh',

gib, daß auch am Jüngsten Tage

unser Leib verklärt ersteh'

und, entfernt von aller Plage,

sich auf jener Freudenbahn

freuen kann.

Leucht uns selbst in jener Welt,

du verklärte Gnadensonne,

führ' uns durch das Tränenfeld

in das Land der süßen Wonne,

da die Lust, die uns erhöht,

nie vergeht."

 

Worte des Mystikers Jacob Böhme, um 1600

eingerahmt von der Dichtung des Kirchenliedes

von Christian Knorr von Rosenroth, etwa 1664.

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