Das erste Merkmal dieses Werkes ist eine Ausführlichkeit, die sich immer wieder selbst darüber vergewissert, wovon es handelt. Auf knapp 500 Seiten – nach der Amsterdamer Ausgabe – dreht und wendet Böhme einen Gedanken, den er in der „Aurora“, dem Werk von 1613, so noch nicht hatte: den der strukturgebenden Dreiheit in seinen Weltentwürfen, die mit der christlichen Trinität nur entfernt etwas zu tun hat. Ein gefährliches Vorhaben in Zeiten, in denen Kerkerhaft und peinliche Verhöre bei theologischen Abweichlern durchaus üblich waren. Als könne es nicht wahr sein, muss er sich immer wieder neu vergewissern, was er da denkt. Hier hat, auf den ersten Blick, eine gewisse Redundanz und tastende, vorsichtige Langatmigkeit im Werk ihre Ursache. Je öfter er seine ganz eigene Dreifaltigkeitslehre anwendet oder beschreibt, umso besser, auf den zweiten Blick, befestigt sie sich in ihm, aus späterer Sicht, zu einer Glanzleistung deutscher Philosophie. Den Ausgang des Werkes nimmt Böhme an der Frage: Wie ist die Negativität in der Schöpfung zu verstehen, der Tod in ihr, die Finsternis, das „Böse“?
An das Schreibverbot, das ihm von der Kirche und vom Rat der Stadt Görlitz auferlegt wurde, von jener streng, von diesem eher beiläufig, (1) hat Jacob Böhme sich rund fünf Jahre lang gehalten. Zumindest ist uns aus diesen Jahren kein Manuskript überliefert, keine Schrift, nicht einmal ein Brief zwischen dem 30.7. 1613, dem Tag der frühen Anhörung vor dem Oberpfarrer, und dem 18.1.1618, dem Tag, auf den der erste überlieferte Brief datiert.
In diesem verspricht Böhme dem Förderer Carl von Endern, ihm werde „in Kurtzem etwas davon zu Handen kommen, denn es ist ein hoher Anfang darzu gemachet worden, sonderlich von den 3 Principien Göttlichen Wesens“. (Briefe 2;17) Die Fertigstellung avisiert Böhme an denselben Adressaten am 22.10.1619, also gut 20 Monate später. (vgl. Briefe 2; 11)
Warum hat er wieder angefangen zu schreiben? Die spätere Lebensbeschreibung des Abraham von Frankenberg nennt zwei Gründe: Aus „einfältigem also vermeintem Gehorsam zu seiner Obrigkeit“ habe er sich, leidend, an das Schreibverbot gehalten, jedoch habe ihn abermals die „Bewegung des in ihme Göttlich gelegten Grundes mit überschwenglichen Gnaden gestärcket und erwecket“. Die göttliche Inspiration hätte also die Autorität der Kirche desavouiert. Ferner griff Böhme, „durch etlicher Gottesfürchtiger und Natur-verständiger Leute (…) inständig ermahnet worden, im Namen GOttes wieder zu der Feder.“ (2). Hierbei sind uns mindestens drei Namen bekannt, der Paracelsist Balthasar Walther (vgl. hier die Ausführungen zu „40 Fragen von der Seele“), sowie der erste Briefempfänger und Förderer Carl von Endern. Auch bedankt sich Böhme bei seinem Freund Christian Bernhard am 14.11.1619, dass dieser ihn „aus dem Schlaffe erwecket“ habe (Briefe 4;17).
Das historische Panorama, das uns Ernst Heinz Lemper in seiner Biographie zeichnet, zeigt im Hintergrund die ersten Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges, dessen Gefährdungen gerade den Handelsreisenden Böhme behindert haben werden: „In diesen Zeitverhältnissen ruft ihn sein Gewissen, den weltlichen Geschäften zu entsagen, um sich ausschließlich philosophisch zu betätigen. Er sieht, die alten kirchlichen Verhältnisse gehen zugrunde. Es gilt jetzt mit einer großen neuen Reformation die Christenheit zu wecken.“ (3)
Die Fragen, die sich sofort stellen und zu deren Beantwortung die bekannte Faktenlage leider kaum ausreicht, lauten etwa: Schreibt er im Auftrag, indem der „Theodidakt“ (Frankenberg) eine Aufgabe innerhalb konfessioneller Einbindungen übernimmt? Bedeutet der Schwenk zum erneuten Schreiben auch eine finanzielle Kompensation für Verluste in der Erwerbstätigkeit? Haben ihn die Förderer unter der Hand materiell unterstützt? Immerhin schreibt Böhme an Carl von Endern, das Werk von den „Drey Principien“ als Gast im Hause des Adressaten vollendet zu haben. (vgl. Briefe 2;11) Wenn sich die Inhalte der neuen Schreibperiode nicht auf die ideologischen Linien der konfessionellen Parteien herunterbrechen lassen: Wie lassen sich die dennoch religiös formulierten Inhalte auf die reale Lebenswirklichkeit beziehen?
Gibt es einen inhaltlichen Zusammenhang zwischen der neuen Schreibermächtigung und neuer Erkenntnisse, die ihm die „Aurora“ als ungenügend erscheinen ließen? Dass sich die Werke ab 1619 von dem Erstlingswerk, der „Aurora“, qualitativ unterscheiden, schreibt Böhme selber:
„Allda erlangete ich einen bessern Stylum zu schreiben, und auch eine tiefere und gründlichere Erkenntniß, konnte alles besser in das Aeussere bringen (…).“ (Briefe 12;13)
Über den Unterschied im Stil hinaus, dessen Souveränität im Spätwerk zuweilen auf Kosten expressiver Originalität geht, betont Böhme zu Beginn der neuen Schreibperiode 1619 ein Theorem, das in der „Aurora“ noch beiläufig behandelt wird:
Während im frühen Werk, dann wieder in den Werken ab 1622, die siebenstufige „Gestalten“- oder „Qualitätenlehre“ dominiert, steht in den mittleren Werken, von 1619 bis 1621, die Dreier-Zahl als strukturgebendes Merkmal seines Systems im Vordergrund.
In der Titelei wird die „Heilige Dreyfaltigkeit“ zwar genannt, der Begriff kommt aber im ganzen Werk nur sehr selten vor. Bereits auf den zweiten Blick hat Böhmes Konzept der „drei Prinzipien“ eher wenig mit der klassischen Trinität christlicher Tradition zu tun. Dennoch bemüht Böhme sich um Definitionen:
„In dieser Betrachtung findest du, was ich mit dem Principio verstehe: denn ein Principium ist anders nichts als eine neue Geburt, ein neu Leben; darzu ist nicht mehr als ein Principium, da ein ewiges Leben innen ist, das ist die ewige Gottheit: und die würde nicht offenbar, so nicht GOtt in sich selbst Creaturen, als Engel und Menschen erschaffen hätte, welche verstehen das ewige und unauflößliche Band, und wie die Geburt des ewigen Lichts in GOtt sey.“ (5;6)
Soviel können wir verstehen: Umfassend wie nur je abstrakte Bestimmungen sind, gilt ein Prinzip ihm nicht, wie uns, als Grundsatz, Schema oder Gesetzmäßigkeit, sondern bereits als inhaltlich entfalteter Zusammenhang zwischen Mensch und einer ihn umgebenden Ganzheit. An der für uns ungewöhnlichen, aber für Böhme typischen Satzkonstruktion, die sich im Kreis zu bewegen scheint, fällt die semantische Differenzierung zwischen „Gottheit“ und „Gott“ auf: „Prinzip“ konnotiert sich mit ewigem Leben und Gott-„heit“, die Erschaffung der Kreaturen sowie das „ewige Licht“ bezieht sich auf das Wort „Gott“.
Diese Unterscheidung bestätigt Kapitel 10 Absatz 36:
„So kann man nun nicht sagen, daß der gantze GOtt mit allen 3 Prinzipien sey in Einem Willen und Wesen: es ist ein Unterscheid, wiewol das erste und dritte Principium nicht GOtt genennet wird, und ist auch nicht GOtt, und es ist doch sein Wesen, da GOttes Licht und Hertze von Ewigkeit immer ausgeboren wird, und ist ein Wesen wie Leib und Seele im Menschen.“
Dieser Bestimmung nach wäre also das zweite Prinzip „Gott“ vorbehalten, und was sich an Positivem mit ihm verbindet, während sein „Wesen“ auch in den anderen Prinzipien enthalten ist, ähnlich unbestimmt miteinander verschränkt wie Leib und Seele, dessen umfassendes Ganzes „Leben“ heißt. Die für das Verständnis nicht nur dieses Werkes wichtige Passage über die drei Prinzipien sei ausführlicher zitiert:
„Die Quall der Finsterniß ist das erste Principium, und die Kraft des Lichtes ist das ander Principium, und die Ausgeburt aus der Finsterniß durch des Lichtes Kraft ist das dritte Principium, und heisset nicht GOtt: alleine GOtt ist das Licht und des Lichtes Kraft, und der Ausgang ausm Lichte ist der H. Geist.
Ein Gleichniß nim an dir selber: Deine Seele in dir gibt dir (1) Vernunft, daß du kanst sinnen, die bedeutet GOtt den Vater; (2) das Licht, so in deiner Seele scheinet, daß du die Kraft erkennest und dich leitest, bedeutet GOtt den Sohn oder Hertze, die ewige Kraft; und (3) das Gemüthe, welches ist des Lichtes Kraft und Ausgang vom Lichte, damit du den Leib regierest, das bedeuet GOtt den Heiligen Geist. I.Die Finsterniß in dir, welche sich sehnet nach dem Lichte, ist das erste Principium.II. Des Lichtes Kraft in dir, dadurch du ohne Augen siehest im Gemüthe, ist das andere Principium. III. und die sehnende Kraft, so im Gemüthe ausgehet, und an sich zeucht (zieht – TI), und sich füllet, davon der materialische Leib wächst, ist das dritte Principium.“ (7;24-26)
Die Verschränkung von hergebrachter Trinitätslehre mit der eigenen Drei-Prinzipienlehre enthält logische Probleme, die auffallen, wenn wir diese Erklärung neben die Definition der Prinzipien legen: Wurde dort Prinzip eins und drei „NICHT GOtt genennet“, so übersetzt Böhme hier das erste Prinzip jedoch mit „GOtt den Vater“. Nur mit Mühe, wenn überhaupt, lässt sich die stets im Christentum positiv gefasste Trinität aus Vater, Sohn, Heiligem Geist, mit den großen Anteilen an Negativität in Böhmes Prinzipienlehre verbinden. Eine „Quall der Finsterniß“ ist kaum noch mit dem Element des „Vaters“ in der Trinität zu assoziieren, allenfalls mit der zornigen Gestalt Gottes im Alten Testament: Wie dort erlebbar, belegt Böhme sein erstes Prinzip als „Quell der Grimmigkeit“ (1;2) und des Zornes (1;6).
Noch größere Probleme bereitet die Gleichsetzung des dritten Prinzips mit dem Heiligen Geist: Ist dieser die Botschaft Gottes in der Trinitätslehre, so bei Böhme die profane Materie, der Leib, das Vergängliche, denn, wie es Kap. 16, Absatz 4 u.a. über die Prinzipien heißt: „eines ist ewig, das ander ist auch ewig, und das dritte ist zerbrechlich.“ Auf ein Wort gebracht, könnten diese Prinzipien lauten: Finsternis, Licht und Erde, oder: Hölle, Himmel und das von beiden durchsetzte, aber endliche Leben. (vgl. auch 12;29)
Andrew Weeks, der dieses Werk Böhmes ausführlich darstellt, kommt zu dem Resultat, dass es Böhme weniger auf eine Aufnahme der traditionellen Trinitätslehre in sein System ankam, sondern er verwendet sie für eine Parallele zwischen den kosmischen Verhältnissen und dem einzelnen Menschen.
„The three "principles" are in fact rendered specific by transferring the cosmogony of will to the human organism, with its desires, its emergent consciousness, and resultant growth.“ (4)
Vollends von der mystischen Einheit der üblichen Dreifaltigkeit trennt Böhmes Prinzipienlehre deren konfligierende Struktur. Kaum anschaulicher als im 16. Kapitel heißt es über diese Kämpfe zwischen den Prinzipien:
„Alda stehen die drey Principia im Streit. Das erste Principium, als das Reich der Grimmigkeit spricht: Heraus mit starker Feuers-Macht, es muß sein; so spricht das ander im Gemüthe: Halt und schaue es, GOtt ist hie mit der Jungfrauen, fürchte der Höllen Abgrund; und das dritte spricht, als das Reich dieser Welt: Hie sind wir daheime, das müssen wie haben, daß wir den Leib zieren und nehren (…).“ (16;27)
Der performative Charakter von Böhmes Rollenspielen, als seien solch Sätze auf barocken Volks-Bühnen gesprochen, weist auf die Lust hin, derlei über viele hundert Seiten immer wieder neu zu beschreiben. Die Kraft dieses Werkes von den „drei Prinzipien“ rührt nicht von ihrer Definitionsarbeit, die recht schnell referiert scheint, und nicht von einer Arbeit des Begriffs. Die Kraft dieses Werkes liegt in der rhetorisch-ästhetischen Imagination in die „drei Prinzipien“, um sie zu erklären, um ihre Beispiele zu erläutern und – das ist das entscheidende Moment dieses Werkes, um ihre biblisch-historische Auswirkung zu episieren.
Böhmes Uminterpretation der positiv besetzten Trinität in die eher streitbaren drei Prinzipien ermöglicht ihm ein Geschichtsmodell, das ihn fürderhin durch‘s restliche Gesamtwerk bis 1624 tragen wird. Nichts anderes als eine historische Entwicklung ist das Ergebnis des Streits, in dem diese Prinzipien liegen. Sie enden nicht in Agonie, sie stehen nicht indifferent auf der Stelle, sie drehen sich nicht im Kreis, sondern die Schöpfung schreitet fort, auch wo ihr Sieben-Tage-Werk schon hinter ihr liegt.
So beschäftigt Böhme der Fortgang des Kampfes zwischen Finsternis und Licht im Paradies, zwischen Adam und Eva als paradiesisch-unschuldiges Paar, als verstoßenes Paar, das sich seiner Nacktheit schämt, dann die Bedeutung des Brudermordes Cains an Abel, bis zur Bedeutung Jesu Christi und seinem Auftritt im dritten Prinzip, auf der Erde.
Das Böse ist die Vereinzelung in der Finsternis. Der Teufel, Lucifer sein engelgleicher Name, dessen Hochmut und Fall Böhme in der „Aurora“ erzählt und hier, in den „Drei Prinzipien“, als Streitfall fortführt zu betrachten, gibt die Bühnenfigur einer verkörperten Finsternis. Das Urproblem jeder Theologie, die Rechtfertigung des Bösen, dernach Gott bei jedem Sieg des Bösen vorgehalten werden könnte, er habe die Niederlagen, etwa die Vertreibung aus dem Paradies, die Katastrophen im Alten Testament, ja die Kreuzigung, aufgrund seiner Weisheit vorhersehen können und müssen, also auch, wie der Mensch sich in diesem Kampf entscheiden würde, dieses Urproblem umgeht Böhme mit der Annahme eines dem Guten gleichgestellten Prinzip, des Bösen, der Finsternis. Sie stellen zwei Seiten der Gottheit dar, und deren historischen Ergebnisse sind auf der Erde zu spüren.
Dem Menschen begegnet die Finsternis in Gestalt des Lucifer, der die Menschen „versucht“. Diesem Begriff der Versuchung widmet sich Böhme in einem eigenen Kapitel. Dort fragt er eingangs:
„Nun ist die höchste Frage: Was denn dem Teufel sein Gemüthe habe geursachet sich also hoch zu erheben, und daß ihrer so eine große Anzahl sind gefallen in Hochmuth? (…) Aber das ist der Grund: Eine jede Qualität oder Essentz im Quelle wollte creatürlich seyn; und hat sich die feurige zu mächtig erhoben, darinnen hat Lucifer seinen Willen geschöpfet. Also ist es auch zugehangen mit Adam mit dem Versuch-Baum (…).“ (11;1 u.5)
Dieser „Versuch-Baum“, derjenige der Erkenntnis inmitten des Paradieses, von dem der Herr Adam und Eva zu kosten provoziert, indem er es ihnen verboten hatte, stellt hinsichtlich des Vorwissens vom Ausgang dieses Versuchs kein Problem dar: der Baum nämlich „ist der Baum des Grimmes, als welcher in der Natur inmitten ist, auch mitten im Garten Eden gewachsen, und der allergrösseste und mächtigste gewesen (…).“ (11;21) Da nun der „Grimm“ zur Eigenschaft der Gottheit gehört, und Grimm und Licht gegeneinander streiten, ist der Ausgang des „Versuchs“ tatsächlich offen. Eigentlich ist alles ganz einfach bei Jacob Böhme.
“Es sind (in Adam – TI) die drey Principia gewesen: der Höllen Reich, als die Macht der Grimmigkeit für eins; und dann dieser Welt Reich, mit Sternen und Elementa, fürs ander; und zum dritten das Reich des Paradieses, das wolte ihn (Adam - TI) auch haben.
Nun waren die drey Reiche in Adam, und auch ausser Adam, und war in den Essentien (Naturstoffen – TI) ein mächtiger Streit: alles zog in Adam und ausser Adam, und wollte Adam haben; denn er war ein großer Herr, genommen aus allen Kräften der Natur.“ (11;32 und 33)
Die drei Prinzipien rollen seitdem durch die Geschichte, deren biblische Details Böhme intensiv ausmalt. Stets kämpfen die ewigen Prinzipien gegeneinander, mit Auswirkung auf den Fortgang im dritten Prinzip, dem Geschehen auf der Erde. Ihre Geschichte, deren Menschengeschichten bei Böhme verbunden bleiben mit paracelsischer Naturkunde, entwickelt sich fort. Die beiden ewigen Prinzipien historisieren sich in der endlichen Welt.
Die zahlreichen Hinweise Böhmes, diese Geschichte nicht als bloße „Historia“ hinzunehmen (vgl. z.B. 3;5-7 und 26;21), widerspricht diesem Befund nicht, im Gegenteil bestärkt er die These, die ewigen Prinzipien bewirken den historischen Verlauf auf der Erde: denn er liegt nicht in der Vergangenheit zurück, sondern wirkt in der Gegenwart. Jeder Mensch, so Böhme, hat diese drei Prinzipien in sich. Damit erklärt sich der Anfang der „Vorrede“, die von uns als Leser ausgeht:
„Es kan ihm ein Mensch von Mutterleibe an im gantzen Lauff seiner Zeit in dieser Welt nichts fürnehmen, das ihme nützlicher und nöthiger sey als dieses, daß er sich selbst recht lerne erkennen, 1. was er sey? 2. woraus oder von weme? 3. wozu er geschaffen worden? Und 4. was sein Amt sey?“ – „ Noch viel höhere Ursachen haben wir, daß wir uns lernen kennen, wie wir sind in Gutem und Bösen (…).“ – „Denn GOtt will, daß allen Menschen geholfen werde, und will nicht den Tod des Sünders (…).“ (Vorrede 1, 5, 16)
Anmerkungen:
(1) Vgl. Ernst-Heinz Lemper: Jakob Böhme. Leben und Werk. Berlin 1976, S. 67f.
(2) Abraham von Frankenberg: Historischer Bericht von dem Leben und Schriften Jacob Böhmens. 1651. In: Jacob Böhme: Sämtliche Schriften, ebenda, Band10. S. 13 (Ausführlicher Bericht I, 15)
(3) Lemper, ebenda S. 72
(4) Andrew Weeks: Boehme. An intellecual Biography of the Seventeenth-Century Philosopher and Mystic. New York 1991, S. 113
Umfang: 493 Seiten, Sämtl Schriften Band 2.
Überliefert in mehreren Abschriften. Zur Zeit beste Ausgabe: Jacob Böhme: Sämtliche Schriften. Herausgegeben von Will-Erich Peuckert/August Faust. Faksimile-Neudruck der Ausgabe von 1730. Zweiter Band. Stuttgart: Friedrich Frommanns Verlag, 1942.