Jacob Böhme – Seminare. Kooperation zwischen der Volkshochschule Görlitz (VHS) und der Internationalen Jacob Böhme Gesellschaft:

 

Die Internationale Jacob-Böhme-Gesellschaft e.V. startet eine Veranstaltungsreihe in Görlitz, die bereits ab 2019 das große Jubiläum des 400. Todestages 2024 in folgender Weise vorbereitet: flyer boehme vhs

Im Jahre 1619 hat Jacob Böhme das ihm von der Kirche verhängte Schreibverbot gebrochen und bis zu seinem Tod im November 1624 knapp 30 Schriften verfasst. Um das schwierige Werk Böhmes einem breiteren Publikum nahe zu bringen, wollen wir von 2019 bis 2024, also fünf Jahre lang, jedes Jahr ein Werk Böhmes herausgreifen, um es zu erklären, zu präsentieren und in Auszügen gemeinsam zu lesen. Es soll immer ein Werk Böhmes sein, dass von Jahr zu Jahr entstand und genau 400 Jahre alt ist.

 

Der unverbindliche Plan der präsentierten Werke lautet:

2019: „Beschreibung der drei Prinzipien göttlichen Wesens“, 1619.

2020: "Vom dreifachen Leben des Menschen“

2021: Jacob Böhme im Streit. Die kritischen Schriften von 1621.

Da Böhme sich auch Kritik ausgesetzt sah, schrieb er über seine Lehre und Abgrenzungen oft klar und deutlich. Daher ist dieses Seminar auch gut für Einsteiger geeignet. 

2022: „De Signatura rerum“, 1622

2023: „Von der Gnadenwahl", 1623

2024: "Mysterium Magnum"

 

Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Alle Text-Auszüge, die wir gemeinsam besprechen wollen, werden als Kopien zur Verfügung gestellt.

 

Jacob Böhmes Schrift Von der Gnadenwahl (1623)

Warum geht es den schlechten Menschen gut und den guten in der Regel schlecht? Daß den „Gottlosen“ das Glück ebenso lacht wie den Frommen und es den „barbarischen“ Menschen und Völkern oft wesentlich besser geht, hatte Jacob Böhme bereits in der Aurora in Melancholie und Betrübnis versetzt. Seine Schrift aus dem Jahr 1623 versucht, auf diese aktuellen Fragen zu antworten. Sie stellt im übrigen die beste Zusammenfassung seiner Lehre dar und wurde als „Meisterwerk“ bezeichnet.

Die Lehre von der Gnadenwahl oder Prädestination ist in ihrer radikalen Formulierung die zentrale theologische Frage des Calvinismus, der in lutherischen Ländern verboten war. Verdächtige wurden ihrer Ämter enthoben oder ins Gefängnis geworfen. Die Behauptung, daß „nur wenige auserwählt“ seien, war für viele ein Skandal.

Neben der Lektüre zentraler Kapitel steht in unserem Seminar der Blick auf die Tradition, die sich seit Paulus und Augustinus immer wieder mit diesem Thema befaßt hat, bis hin zu Schopenhauers Gedanken von der „ewigen Gerechtigkeit“ und Max Webers Versuch, mit Hilfe dieser Lehre die Entstehung des Kapitalismus zu erklären.

 

 

Das Seminar umfasst zwei Termine:

Freitag, 22. September 2023 von 16 bis 19 Uhr

Samstag, 23. September 2023 von 8 bis 12 Uhr

Ort: VHS Görlitz, Langenstraße

Anmeldung erfolgt bitte nur über die VHS Görlitz in der zweiten Jahreshälfte: 

 

 

Inhaltliche Fragen richten Sie bitte gerne an uns über