Die Internationale Jacob Böhme-Gesellschaft veranstaltet Tagungen, auf denen – auch in Kooperation mit anderen wissenschaftlichen oder literarischen Gesellschaften – Schwerpunktthemen behandelt werden, die für das Verständnis der Philosophie Jacob Böhmes und der Tradition, innerhalb derer er gewirkt hat, von Bedeutung sind.
In der Regel wird angestrebt, die Ergebnisse der Tagungen in Jahresbüchern wiederzugeben. Die bisherigen Bände mit den Originalbeiträgen finden Sie unter den Publikationen.
Programm und Einzelthemen der Referenten können Sie den jeweiligen Tagungen entnehmen.
Durch die Corona-Pandemie haben auch wir die Erfahrung gemacht, dass Online-Veranstaltungen durchaus eine Alternative sein können, solange sie nicht ausschließlich durchgeführt werden, sondern in Ergänzung des bisherigen Angebotes.
Die hier aufgeführten Tagungen betreffen nur die unserer Gesellschaft. Auf fremde Veranstaltungen, die Jacob Böhme oder sein Werk zum Thema haben, machen wir gerne unter "Termine" aufmerksam.
Die Redaktion
Das unbekannte Hauptwerk Jacob Böhmes.
Termin: 8. und 9. November 2024, jeweils 10 Uhr bis 16 Uhr
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Das mit Abstand umfangreichste Werk Jacob Böhmes ist das „Mysterium Magnum“ von 1623. Auf rund 900 Seiten kommentiert Böhme die Themen des ersten Buches Mosis, der sogenannten „Genesis“. Genesis heißt „Entstehung“: Nicht nur diejenige der Natur, auch die des Menschen. Auch das Böse ist “entstanden“. Es beschäftigt Böhme außerordentlich, wie bereits in der Entstehung schon Vernichtung und Untergang etwa von ganzen Städten angelegt ist, so dass „Genesis“ umfassend den Beginn und den Untergang meinen könnte. Wie ein riesiger Zoom vom kosmisch großen Anfang bis zur Vergrößerung von Familienkonflikten im sozialen Gefüge etwa in der Familie des biblischen Jakob fokussiert Böhme seinen Genesis-Kommentar teils als Erzählung, teils als spekulativen Traktat mit philosophischem Witz.
Freitag 8. November 2024
10 bis 11 Uhr: Einführung ins Thema. Zur Gattung Genesis-Kommentare
11 bis 12 Uhr: Thomas Regehly, Offenbach: Über den „freien Willen“ bei Jacob Böhme
12 bis 13 Uhr: Tobias Schlosser, Dortmund: Über den Krieg im "Mysterium magnum"
13 bis 14 Uhr: Mittagspause
14 bis 15 Uhr: Reiner Schweinfurth, Berlin: Über Böhmes Begriff von „Gleichnis“ und "Figur" im „Mysterium Magnum“, – oder warum wir Böhme lesen.
15 bis 16 Uhr: Lektüre und Diskussion
Samstag 9. November 2024
10 bis 11 Uhr: Thomas Isermann, Berlin: Jacob Böhme und der Turmbau zu Babel
11 bis 12 Uhr: Günther Bonheim, Wüstenrot: Die Jakobs-Geschichte im Mysterium Magnum
12 bis 13 Uhr: Lektüre und Diskussion
13 bis 14 Uhr: Mittagspause
14 bis 15 Uhr: Hans-Joachim Friedrich, Aachen: Der Sinn des Mysterium Magnum bei Jacob Böhme und in der pseudoparacelsischen Schrift Philosophia ad Athenienses
15 bis 16 Uhr: Hans Rüdiger Schwab, Heidelberg: Jacob Böhme und Leopold Ziegler
Ort: Johannes-Wüsten-Saal, Neißstraße 30, 02826 Görlitz
(Änderungen vorbehalten)
Die Textauszüge, über die wir sprechen wollen, werden Ihnen als Hand-Out zur Verfügung gestellt.
Bitte verwenden Sie für Ihre Teilnahme-Anmeldung unser Anmeldeformular
oder schreiben Sie formlos an: info(at)jacob-boehme.org
Die Teilnahmegebühr für dieses Seminar beträgt 30 €, für Mitglieder der Gesellschaft 20 €.
Sie können den Betrag zuvor überweisen auf unser Konto:
Bankverbindung: Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien in Görlitz (BLZ 85050100) IBAN-Nr. DE95850501000000052523 / SWIFT/BIC-Code: WELADED1GRL
Verwendungszweck: Seminar "Mysterium Magnum" oder zahlen Sie zu Seminarbeginn.
Zur Einführung in das Werk "Mysterium magnum": weiterlesen
Zum Titelkupfer des "Mysterium magnum" weiterlesen
Sonntag 10. November 2024
12:00 Uhr: Jährliche Mitgliederversammlung der Internationalen Jacob Böhme Gesellschaft e.V.
(nähere Informationen folgen)
wenigerIm Mittelpunkt steht Jacob Böhmes „Von der Gnadenwahl“ (1623). Die Tagung wird begleitet von einigen verwandten Themen zu Jacob Böhme.
Mehr lesenOrt: Johannes-Wüsten-Saal der Görlitzer Sammlungen in der Neißstraße 30 in Görlitz
Gebühr: 30 €, für Vereinsmitglieder: 20 €
Freitag 10. November
10 bis 11 Uhr: Einführung ins Thema
11 bis 12 Uhr: Thomas Regehly: „Warum geht es den schlechten Menschen gut und den guten schlecht?“ Jacob Böhmes Antwort auf dem Titelkupfer der Schrift „Von der Gnadenwahl“ (1623)
12 bis 13 Uhr: Reiner Schweinfurth: Max Weber und die Prädestination
13 bis 14 Uhr Mittagspause
14 bis 15 Uhr: Guenther Bonheim: „Ichts“ und „Ich(t)eit“ in Schriften Böhmes. Zur fraglich gewordenen Verwendung eines Begriffs
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15 bis 16 Uhr: Öffentlicher Vortrag: Karol Sauerland: „Noch ist Polen nicht verloren.“ Zur Erinnerung an den Böhme- und Schopenhauer-Forscher Jan Garewicz
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Samstag 11. November
10 bis 11 Uhr: Thomas Isermann: Böhmes Gnadenwahl und die Klarheit des Verstandes
11 bis 12 Uhr: Gemeinsame Lektüre von Textstellen aus Böhmes Schrift "Von der Gnadenwahl"
12 bis 13 Uhr Mittagspause
13 bis 14 Uhr: Andreas Gauger: Einige Bemerkungen zu Jacob Böhmes „Gnadenwahl“
14 bis 15 Uhr: Tobias Schlosser: Gnade im lebensfeindlichen australischen Outback? Patrick White’s Voss (1957)
Ab 16 Uhr Mitgliederversammlung der IJBG. Ort: Stadtmission, Langenstraße 43, Görlitz
weniger
Seminar am 11. und 12. November 2022 in Görlitz
Im Mittelpunkt steht Jacob Böhmes „De Signatura Rerum“ (1622). Die Tagung wird begleitet von einigen verwandten Themen zu Jacob Böhme.
Mehr lesen Germanistik an der Universität Nysa zu Gast in GörlitzJacob Böhme und die Signaturen. Seminar am 11. und 12. November 2022 in Görlitz
Im Mittelpunkt steht Jacob Böhmes „De Signatura Rerum“ (1622). Die Tagung wird begleitet von einigen verwandten Themen zu Jacob Böhme.
Eine erste Einführung in das Werk finden Sie hier: weiterlesen
Auf der diesjährigen Jahrestagung der Internationalen Jacob Böhme -Gesellschaft e.V. steht Jacob Böhmes Werk De Signatura Rerum im Vordergrund, das in diesem Jahr sein 400-jähriges Jubiläum feiert. Die Schrift zählt zu den einflussreichsten Texten Jacob Böhmes.
In diesem Werk schreibt Böhme als „Arzt“, das Buch ist eine „Cur“ (Kur) für den Leser. Es schließt sich insofern an die psychologischen Schriften an, befasst sich aber mehr noch mit einer geistigen Kur, mehr in der Nähe des Paracelsus, der Zeichen („Signatura“), mithin der Natursprache. Das Werk „de signatura rerum“ gehört zu den schwierigsten Schriften Jacob Böhmes. Das soll uns aber nicht abschrecken, im Gegenteil: Wer sich mit diesem Werk befasst hat, dem fallen auch die anderen Werke leichter zu lesen.
pdf-Download des Programms: hier
Zum Bericht der Teilnehmer aus Nysa, Polen: weiterlesen
11.11. Freitag
10:00 bis 10:30 Einführung ins Thema. Ein Gang durch das Werk „De signatura rerum“
10:30 bis 11:30 Das Unbehagen in der Natur. Über Böhmes De Signatura Rerum (Thomas Isermann, Berlin)
11:30 bis 12:30 "Licht ist nicht das Erste, sondern Dunkelheit." Jakob Böhme und die Frage nach dem Anfang des Seins im deutschen Idealismus." (Hans-Joachim Friedrich, Aachen)
12:30 bis 14:00 Mittagspause
14:00 bis 15:00 Brownings Böhme (Alexander Roob, Stuttgart)
15:00 bis 16:00 Synchrone Verweise. Der Dichter Christian Lehnert über Böhme in „Ins Innere hinaus“ (Reiner Schweinfurth, Berlin)
12.11. Samstag
10:00 bis 10:30 Begrüßung, Morgenmeditation mit Jacob Böhme
10:30 bis 11:30 Die Resignation der Dinge. Anmerkungen zu Jacob Böhmes Schrift „de signatura rerum“ (Thomas Regehly, Offenbach)
11:30 bis 12:30 Jacob Böhme - Meister des Ternären - Ausgewählte Texte über Jacob Böhme von Cynthia Borgeault (Claudia Donner, Kay-Uwe Reschke, Berlin)
12:30 bis 13:30 Uhr Mittagspause
13:30 bis 14:30 Uhr: Der „Weg zu Christo“ und seine Texte von 1622 (Günther Bonheim, Wüstenrot)
14:30 bis 15:30 Die Weltsemiosis als ontologisches Fundament einer Poetik. (Sergei Shaulov, Berlin)
Ort: Johannes-Wüsten-Saal der Görlitzer Sammlungen in der Neißstraße 301
weniger Germanistik an der Universität Nysa zu Gast in GörlitzJacob Böhme und die Melancholie.
Seminar am 12. und 13. November 2021 in Görlitz
Wenn Psychologie, wenn Philosophie und Religion irgend einen Sinn haben sollen, so liegt die ihnen gemeinsame Aufgabe in der Bemühung, vom seelischen Leid zu heilen. Wenn Jacob Böhme, wie wir in den vergangenen Jahren in unserer Seminarreihe oft gesehen haben, über eine ausformulierte Seelenkunde verfügt, so stellen wir uns in diesem Seminar die Frage nach einer Seelen-heil-kunde bei Jacob Böhme.
Wir wollen im Rahmen des Lektüreseminars bei der Melancholie und ihren verwandten, aber auch historisch unterschiedlichen Erscheinungsformen verweilen: Die Furcht, die seelische Not, die grundlose Traurigkeit, die Angst spielt von der Antike bis in unsere Zeit der Depression eine ganz eigene Rolle der Seelenerfahrung.
Unser Bild von einer melancholischen Haltung oder Stimmung wollen wir mit dem Begriff, wie Jacob Böhme ihn versteht, vergleichen, Unterschiede und Gemeinsamkeiten versuchen herauszuarbeiten. Im Zentrum steht dabei Böhmes kleines Werk "Trostschrift von vier Complexionen“.
12.11. Freitag. Seminar: Jacob Böhme und die Melancholie.
10:00 bis 10:30 Begrüßung, Einführung ins Thema
10:30 bis 11:30 Von den Nöten und Chancen einer göttlichen Prädestination. Jacob Böhmes Sicht auf die (eigene) Melancholie. (Dr. Günther Bonheim, Wüstenrot)
11:30 bis 12:30 Politische Melancholie in der Böhme-Rezeption bei Morgan Llwyd (Dr. Tobias Schlosser, Chemnitz)
12:30 bis 14:00 Mittagspause
14:00 bis 15:00 Gemeinsame Lektüre der Melancholie-Schrift Jacob Böhmes
15:00 bis 16:00 Die (ohn)-Macht des Gaubens in der Melancholie (Dr. Dirk Schmoll, Chefarzt für Psychiatrie und Psychotherapie am Städtischen Klinikum Görlitz)
13.11. Samstag. Seminar: Jacob Böhme und die Melancholie.
10:00 bis 11:00 Gespräch über Melancholie. Gemeinsame Lektüre der Melancholie-Schrift Jacob Böhmes
11:00 bis 12:00 Saturn und Jupiter. Gibt es eine „edle“ Melancholie bei Jacob Böhme? (Dr. Thomas Isermann, Berlin)
12:00 bis 14:00 Uhr Mittagspause
14:00 bis 15:00 Uhr: Wie aus dem Geist „mein Geist“ wurde.Einige Überlegungen zur Funktion der Melancholie in Jacob Böhmes Aurora, Cap. 19, mit gemeinsamer Lektüre der Abschnitte Cap. 19, 1-14 (Dr. Thomas Regehly, Offenbach)
15:00 bis 16:00 Uhr: Melancholie-Gedichte einst und heute. (Texte werden den Teinehmern zur Verfügung gestellt).
Ort der Veranstaltung: Neißstraße 30, Görlitz, Johannes-Wüsten-Saal
Das Seminar richtet sich an alle Böhme-Interessierte. Weitere Informationen auch zur Anmeldung erhalten Sie unter info(at)jacob-boehme.org oder über unser Kontakt-Formular.
Zur Teilnahme verwenden Sie bitte das komfortable Anmelde-Formular
Wir setzen keine speziellen Kenntnisse voraus. Wenn Sie den Text vor dem Seminar lesen möchten, empfehlen wir das Buch: Jacob Böhme: Trostschrift von vier Complexionen, VIADUKT-Verlag 2020. ISBN 978 3929 872835, Preis 7,90 €. Bestellbar in allen Görlitzer Buchhandlungen oder unter viadukt(at)jacob-boehme.org
Bitte melden Sie sich zu diesem Seminar an. Anmeldeformular
Erforderliche Maßnahmen zum Schutz vor Corona werden eingehalten.
Änderungen am Programm sind vorbehalten
wenigerJahrestagung der Internationalen Jacob Böhme-Gesellschaft e.V.
Der ursprünglich geplante Umfang muss wegen corona leider ausfallen. Einige Referate und Beiträge sowie deren Diskussion stellen wir Online zur Verfügung. Thema waren die "Vierzig Fragen von der Seele" (1620)
Mehr lesen
Das Seminar befasst sich mit dem Seelenbegriff Jacob Böhmes, seiner Originalität als auch seiner Stellung zur Seelen-Auffassung der Zeit. Böhmes Werk „Psychologia vera“ oder „40 Fragen von der Seelen“ hat einen Sonderstatus in seinem Gesamtwerk. Es besteht aus Antworten auf Fragen, die ihm gestellt wurden, es ist daher ein Anlasswerk, ein großes Interview.Der Paracelsist Bathasar Walther, der 1618 drei Monate bei Jacob Böhme in Görlitz gewohnt haben soll, war der Gelehrte, der ihm die 40 Fragen vorgelegt hat. Deshalb ist er eine wichtige Figur in Böhmes Leben.
Unser Seminar thematisiert am Rande – historisch zwischen Renaissance und Aufklärung - den zeitgenössischen Begriff von „Seele“. Für uns ist dieses Werk Böhmes nicht nur ein Dokument der Psychologiegeschichte, es zeigt auch, wie wichtig für Böhme und seinen Kreis das Phänomen Seele gewesen ist.
Zur Einführung in dieses Werk nutzen Sie bitte auch unseren Kommentar: Weiterlesen
Die Philosophische Kugel und Jacob Böhmes Beschreibung. In: Vierzig Fragen von der Seele, Frage 1.
Im Werk "Vierzig Fragen von der Seele" (1620) ist die wohl einzige Zeichnung Jacob Böhmes abgebildet, die er selber angefertigt hat oder anfertigen ließ, um seinen Seelenbegriff zu erklären. Neben dieser Grafik finden sich ausführliche Erklärungen von ihm selbst. Seine Grafik sowie seine Erklärungen zu ihr sollen Gegenstand unseres Onlinemeetings sein.
Links sehen Sie den Text Jacob Böhmes, wenn Sie auf die Pfeiltasten klicken.
Zur Grafik der "Philosophischen Kugel"
Termin: Samstag, 30. Januar 2021 um 18:00 Uhr. Der Meeting-Raum ist ab 17:30 Uhr geöffnet. Bitte melden Sie sich zuvor an unter "Anmeldung"
Das Seminar enthält keinen Vortrag und soll durch Diskussionen den Gegenstand erschließen. Daher bitten wir sie, den Text vor dem Seminar zu lesen. Die Beschreibung der Kugel findet sich nebenstehend, aus der Ausgabe der Sämtlichen Schriften, 1730.
Moderation: Dr. Thomas Regehly, Dr. Thomas Isermann
Online-Seminar
Samstag, 19. Dezember 2020, 18.00 Uhr online-Vortrag: Giulia Baldelli (Basel):
Edition und Autorschaft. Überlegungen zu Jacob Böhmes ›Werk‹
Veranstalter: Internationale Jacob Böhme-Gesellschaft e.V.
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Samstag, 18:00 Uhr bis 18:40 Uhr als Online-Seminar: Diskussion des Referates von Ariane Bartkowski: Über Bathasar Walther.
Samstag, 18:45 Uhr bis 19:25 Uhr als Online-Seminar: Diskussion des Referates von Thomas Isermann: Der höllische Gott. Negativität in der Psychologie Jacob Böhmes
Beide Referate stehen nach dem Seminar in der "Mediathek" zum Hören mitsamt der Präsentationen zur Verfügung.
weniger
Gemäß unseres Vorhabens, bis zum großen Jubiläum 2024 jedes Jahr ein Werk Jacob Böhmes in den Mittelpunkt zu stellen, das genau 400 Jahre alt ist, wollen wir uns 2019 dem Werk von 1619 widmen. Es ist das Werk, mit dem Böhme das ihm auferlegte Schreibverbot gebrochen hat. Es bringt gegenüber dem Erstlings-Werk von 1612, der Aurora, neue Aspekte, neue Begriffe und Gedanken, so dass wir von einer Entwicklung in Böhmes Gesamtwerk sprechen können. Besonders auffallend ist die verstärkte Sozialkritik Böhmes in den Werken um 1620. Immerhin ist der 30-Jährige Krieg seit zwei Jahren am Toben, und Böhme hat das Schusterhandwerk aufgegeben und reist als Händler und "freier" Schreiber durch Niederschlesien und Sachsen.
Für die Lektüre-Runde wird eine genauere Kenntnis des Werkes nicht vorausgesetzt.
Das Seminar findet am 16.11.2019 ab 10.00 Uhr statt. Ort: Johannes Wüsten-Saal im Haus der OLGdW, Neißstraße 30, Görlitz
10.15-11.00 Uhr: Lektüre der Schrift Von den drei Prinzipien göttlichen Wesens (1619), Erster Teil) Moderation: N.N.
12.00-12.45 Uhr: Lektüre der Schrift Von den drei Prinzipien göttlichen Wesens (II. Teil) Moderation: Thomas Regehly
Diese Lektüre-Veranstaltung steht zu unserem Volkshochschulseminar in einem Ergänzungsverhältnis. wir empfehlen den Besuch beider Veranstaltungen.
Zu unserem Projekt einer Seminarreihe zum großen Jubiläum: weiterlesen
Erste Erläuterungen zu dem Werk: weiterlesen
19 Uhr: Konzert ebenfalls im Tagungsraum der Neißstraße 30:
The Schoole of Night (Frank Pschicholz, Maria Skiba): Jacob Böhme und die Musik (3. Teil) -Angelus Silesius Vertonungen
Ruhig und entspannt sich zurücklehnen, auf die Landschaft blicken, sich selbst zurücknehmen und den Alltag für Augenblicke vergessen: Wer möchte eine solche Haltung, die wir eine Gelassenheit nennen können, nicht gerne einnehmen? Aber wie schnell finden wir uns in den Aufgeregtheiten des Alltags wieder oder finden nicht mehr aus ihnen heraus.
Mehr lesenWir wollen im Rahmen des Lektüreseminars bei der Gelassenheit und ihren verwandten, aber auch historisch höchst unterschiedlichen Erscheinungsformen verweilen: Die Suche nach einem gelassen geführten Leben spielt – von der griechischen Dichtung bis zur hellenistischen Philosophie, von den (ketzerischen) Mystikern des Spätmittelalters bis zum modernen Roman vom „Mann ohne Eigenschaften“ – auch gerade vor dem jeweiligen Hintergrund der ‚aufgewühlten’ historischen und gesellschaftlichen Wirklichkeit - eine ganz eigene Rolle der Seelenerfahrung.
Unser Bild von einer gelassenen Haltung werden wir mit dem Begriff, wie Jacob Böhme ihn versteht, zu vergleichen haben, und Unterschiede und Gemeinsamkeiten versuchen herauszuarbeiten.
16.11. Freitag. Seminar: Jacob Böhme und die Schrift von der Gelassenheit.
9:30 bis 10:00 Begrüßung, Einführung ins Thema
10:00 bis 11:00 „Von der wahren Gelassenheit": Vergleich der Textfassungen (Giulia Baldelli)
11:00 bis 12:00 Böhmes Schrift von der wahren Gelassenheit (Günther Bonheim)
12:00 bis 14:00 Mittagspause
14:00 bis 15:00 Gelassenheit = Seelenruhe? Die Stoa und Senecas „de tranquillitate animi“ (Thomas Isermann)
15:00 bis 16:00 Das Verständnis der "Gelassenheit" bei Meister Eckhart, Johannes Tauler und Jakob Böhme in der Tradition bis Schelling (Andres Quero-Sánchez)
16:00 bis 17:00 Die „Theologia Deutsch“ und Jacob Böhme (Thomas Regehly)
17.11. Samstag. Seminar: Jacob Böhme und die Schrift von der Gelassenheit.
9:00 bis 10:00 Gemeinsame Lektüre „Von der wahren Gelassenheit“ in Auszügen
10:00 bis 11:00 Böhme, Heidegger und die „Gelassenheit zur Gegnet“ (Hans Joachim Friedrich)
11:00 bis 12:00 Exkurs:Der Görlitzer Jacob-Böhme-Bund 1920-1924 und Joseph Anton Schneiderfranken (Klaus Weingarten)
12:00 bis 13:00 Anmerkungen zur Frage nach Jacob Böhmes Quellen (Ronald Steckel)
13:00 bis 13:30 Schlussbetrachtungen
Ort der Veranstaltung: Neißstraße 30, Görlitz, Johannes-Wüsten-Saal
Das Seminar richtet sich an alle Böhme-Interessierte. Weitere Informationen auch zur Anmeldung erhalten Sie unter info(at)jacob-boehme.org oder über unser Kontakt-Formular. Download des Tagungsprogramms
Für Ihre erste Lektüre des Böhme-Textes erhalten Sie hier die Fassung von 1730, die sich von der Handschrift und vom Erstdruck 1624 unterscheidet, aber für eine Annäherung geeignet ist: hier herunterladen
weniger
Veranstalter: Internationale Jacob Böhme-Gesellschaft
Freitag, 17.11.2017
Anlässlich des 393. Todestags Jacob Böhmes eröffnen wir unser Programm mit einem Grabgang zum Nikolaifriedhof:
Um 16.30 Uhr: Grabgang und Blumenlegung mit Eveline Krug (bis ca. 18 Uhr). Treffpunkt: Peterskirche, vor dem Haupteingang.
Abends wird noch einmal der Film „Morgenröte im Aufgang - Hommage à Jacob Böhme“ zu sehen sein, unter Anwesenheit der Regisseure Ronald Steckel und Klaus Weingarten.
Ort: Off-Kino Klappe die Zweite, Nonnenstr. 18/19, 02826 Görlitz, Zeit: 20.30 Uhr Samstag, 18.11.2017
Colloquium 2017
Reformation der Reformation? Jacob Böhmes Verhältnis zu Martin Luther
Ort: Barockhaus Neißstraße 30, Johannes-Wüsten-Saal, Görlitz
Anknüpfend an den im Frühjahr 2017 verliehenen 3. Jacob-Böhme-Preis zum Thema „Jacob Böhmes 'Reformation der Reformation' und sein Verhältnis zu Martin Luther“ veranstaltet die IJGB am Samstag ein Colloquium im Barockhaus Neißstraße. Historiker, Theologen, Religions- und Literaturwissenschaftler sind eingeladen, das Verhältnis Jacob Böhmes zu Luther besonders unter diesem Aspekt zu erforschen und Wechselwirkungen im historischen Kontext der Reformation zu beleuchten. Das Colloquium besteht aus Vorträgen, Diskussionen, gemeinsamer Lektüre und einer Stadtführung. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist für alle Interessierten offen. Der Eintritt ist kostenlos, Spenden nehmen wir dankend entgegen.
Programm:
Begrüßung durch Ines Haaser (Kulturhistorisches Museum Görlitz) und Dr. Thomas Regehly (Präsident der IJBG)
10.00 Uhr Dr. Kristine Hannak, Der Gedanke der Toleranz gegenüber den anderen Religionen bei Luther und Böhme
11.00 Uhr Martin Renghart, Zur Sprache Luthers und Böhmes
12.00 Uhr Dr. Claudia Richter, Der Baum bei Böhme und Luther
13.00 Uhr Mittagspause
14.00 Uhr Ines Haaser, Stadtrundgang „Reformation in Görlitz“
16.00 Uhr Dr. Günther Bonheim, Luthers Schrift "An den christlichen Adel deutscher Nation" und das Schreibverbot für Böhme
17.00 Uhr Pfr. i. R. Dieter Liebig, Die Auslegung des Vaterunser bei Jacob Böhme und Martin Luther
Abschlussdiskussion
Änderungen sind vorbehalten.
Als Begleitprogramm zum Colloquium empfehlen wir den Besuch der Sonderausstellung „Am Anfang waren Wort und Bild. Medien zur Reformationszeit“ im Barockhaus Neißstraße. Vereinsmitglieder erhalten ermäßigten Eintritt.
weniger
Veranstaltung in Kooperation mit dem Schiller Gartenhaus und der Forschungsstelle Europäische Romantik der Universitä Jena
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Jena ist die Stadt der Frühromantik. Novalis, Friedrich Schlegel, Ludwig Tieck, Schelling und andere haben um 1800 die Schriften Jacob Böhmes mit Begeisterung gelesen und für ihre Kunst oder Philosophie fruchtbar aufgenommen. Diesen Spuren, die durch alle Phasen der Romantik führen, ist unser Seminar nachgegangen.
11.11. Freitag.
Sibylle Rusterholz: Leitlinien vorromantischer Böhme-Rezeption
Thomas Isermann: Böhme, Tieck und Runge
Thomas Regehly: Jacob Böhme im „Athenäum“
Donata Schöller: Jacob Böhme und der frühe Hegel
Günther Bonheim: Jacob Böhme und Novalis' „Christenheit oder Europa“
Ronald Steckel: Die Sprache ist Delphi. Ein Novalis-Monolog aus den "Blüthenstaub-" & anderen Fragmenten (Hörspiel)
12.11. Samstag.
Gemeinsame Gesprächsrunde: Novalis‘ Gedicht „An Tieck“. Moderation: G. Bonheim
Hans Friedrich: Der Ungrund Böhmes in Schellings Freiheitsschrift
Andrés Quero-Sánchez: Mystik und Romantik im Werk Friedrich Nietzsches
Gemeinsame Gesprächsrunde: Ergebnisse und Perspektiven. Moderation: T. Regehly
Das Seminar unterschied sich von den Tagungen der letzten Jahre durch ein - im romantischen Sinn verstandenen - Symphilosophieren, bei dem mehrere Texte gemeinsam gelesen und besprochen wurden. Intensiv und erhellend wurden die Beiträge oder Texte Böhmes sowie der Romantiker besprochen. Dabei stellten sich Verwandtschaften im Denken sowie in den thematischen Bezügen heraus, zu deren Erhellung die Teilnehner sich Zeit nehmen konnten.
Wir bedanken uns ausdrücklich bei der Friedrich-Schiller-Universität, Jena, Forschungsstelle Europäische Romantik sowie dem Schiller-Gartenhaus, namentlich bei Dr. Helmut Hühn für die Kooperation und Gastfreundschaft.
weniger
Eine Grundschrift der Mystik und ihre Wirkung von Luther über Jacob Böhme bis zur Gegenwart
Mehr lesenDen Beginn der Druckgeschichte dieses mystischen Traktats markiert Martin Luther, der diesen 1516 erstmals (fragmentarisch), 1518 dann vollständig unter dem Titel Eyn deutsch Theologia mit einem Holzschnitt von Lucas Cranach publizierte. Inzwischen kennen wir mehr als 190 gedruckte Ausgaben (Stand 1963) dieser je nach Textzeuge 53-56 kurze Kapitel umfassenden Schrift, die in fast alle europäische Sprachen sowie ins Japanische und Chinesische übersetzt wurde und nahezu weltweit verfügbar ist. Der aus dem Deutschherrenhaus von Frankfurt am Main (Sachsenhausen) stammende Verfasser ist bis heute namentlich nicht bekannt; auch das Entstehungsdatum ist ungewiss, fällt aber wohl noch ins 14. Jahrhundert. Der vom jungen Luther so hoch geschätzte Text, den er im Überlieferungskontext von Johannes Tauler und Meister Eckhart ansiedelte, wurde von Calvin und den Reformierten ebenso abgelehnt wie von der katholischen Kirche, die ihn 1612 auf den Index verbotener Bücher setzte. Unter Heterodoxieverdacht geriet Der Franckforter – der Titel stammt aus der überlieferungsgeschichtlich wichtigen Bronnbacher Handschrift – seit Beginn des 16. Jahrhunderts, aber auch vonseiten der lutherischen Orthodoxie.
Die Schwerpunkte der Tagung sind neben den Ausgaben Martin Luthers die Bronnbacher Handschrift (Stadtbibliothek Frankfurt), die Rezeption der Theologia deutsch durch Jacob Böhme und seinen Kreis sowie im Pietismus. Darüber hinaus wird ihre Rezeption bei Arthur Schopenhauer und in der Romantik thematisiert. Zudem wird die Frage nach der Aktualität der Theologia deutsch heute diskutiert. Ein Lektüreseminar wird auf diese Tagung vorbereiten.
Veranstalter:
Kath. Akademie Rabanus Maurus (Frankfurt a.M.), Internationales Jacob-Böhme-Institut e.V. (Görlitz), DENKRAUM und Schopenhauer-Gesellschaft e.V. (beide Frankfurt a.M.)
Tagungsprogramm:
1. Erwachsen(d)er Glaube. Christliche Mystik in der Zeitenwende - heute und damals (Dr. Gotthard Fuchs, Wiesbaden)
2. Luthers Verständnis der Theologia deutsch - Ein Missverständnis? (Prof. em. DR. Dr. h.c. mult. Alois Haas, Zürich)
3. Die Theologia deutsch, Valentin Weigel und der Pietismus (Prof. Dr. Dr. Holger Zaborowski, Valendar)
4. Das “falsche Licht” und der “Trunkene vom Gestirn”, Jacob Böhmes Schriften gegen Esajas Stiefel in der Tradition der Theologia deutsch (Dr. Günther Bonheim, Maienfels)
5. Zur Rezeption der Theologia deutsch im Werk Jacob Böhmes und seiner Anhänger und deren Resonanz in den Streitschriften (Dr. Sibylle Rusterholz, Bern)
6. “So der inner mensche einen ubersprunk tete”. Die Bestimmung des Menschen bei Meister Eckhart und in der Theologia deutsch (PD Dr. Reiner Manstetten, Heidelberg)
7. “Von Ufer zu Ufer” - Schopenhauer als Leser der Theologia deutsch (Dr.. Thomas Regehly, Offenbach a.M.)
8. Die Rezeption der Theologia deutsch bei den Romantikern (Dr. Sabine Gruber, Tübingen)
Ein Begleitseminar zur Tagung fand ebenfalls statt: Sa 22. Februar, 10.00 – 15.00 Uhr, Haus am Dom, Domplatz 3.
Mit: Dr. Thomas Regehly, Offenbach a. M., Prof. Dr. Günter Kruck, Frankfurt a. M.
Im Vorfeld der Tagung „Mystik aus Frankfurt: Die Theologia deutsch“ am 4./5. April luden die Veranstalter zu einem Seminar ein, das durch gemeinsame Lektüre wesentlicher Passagen der Theologia deutsch und entsprechender Einführungen auf diesen Text und seine erstaunliche Wirkungsgeschichte vorbereiten sollte.
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Tagung des Internationalen Jacob Böhme-Instituts Görlitz
zum 400jährigen Jubiläum der Entstehung von Böhmes Erstschrift
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„Morgen Röte im auffgang“, so nannte Böhme selber sein erstes Werk, das später unter dem von anderen ihm verliehenen Titel „Aurora“ bekannt werden sollte. Auf dem Deckblatt vermerkte er das Datum vom 12. Juni 1612. Fertiggestellt war die Schrift zu diesem Zeitpunkt noch nicht; sie war und blieb bis zu ihrer Konfiszierung ein gutes Jahr später durch die Görlitzer Obrigkeit unvollendet. Gleichwohl ist sie unter Böhmes Schriften diejenige geworden, die wie keine zweite auf sein eigenes Leben verändernd zurückwirkte. Mit ihrem Publikwerden wurde aus dem – vielleicht ein wenig sonderlichen, vermutlich aber recht geschätzten – Schuhmachermeister ein Verkünder göttlicher Erkenntnis für die einen, ein enthusiastischer Schwärmer oder gar Ketzer, den es im Auge zu behalten galt, für die anderen. Das 400jährige Jubiläum der Entstehung der Aurora im Juni 2012 möchte das Jacob Böhme-Institut Görlitz zum Anlaß nehmen, um dieses Erstlingswerk eines der größten abendländischen Mystiker im Rahmen einer Tagung zu würdigen und wieder einmal ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken. Dabei wird sich auch die Gelegenheit ergeben, manch eine jener vielen Fragen anzusprechen und zu erörtern, die sich an dieses bis heute auch rätselhafteste aller Werke Jacob Böhmes knüpfen.
Donnerstag, 7. Juni 2012
Via Regia-Buchhandlung, Brüderstraße 3, 02826 Görlitz
19.00 Uhr: " ... in eine harte Melancholie und Traurigkeit geraten ... " - Lesung aus der Aurora
(Dieter Liebig, Michael Prochnow, Volker Richter)
Freitag, 08. Juni 2012
Kulturhistorisches Museum, Barockhaus Neißstraße 30, 02826 Görlitz
17.00 Uhr: Begrüßung. Zur Entstehung und Verbreitung der Aurora (Dr. Günther Bonheim/Maienfels)
18.00 Uhr: "Annäherung an Jacob Böhme - ein Werkstattbericht" - Erste Skizzen des Films & Berichte
(Ronald Steckel, Max Hopp & Klaus Weingarten)
Samstag, 09. Juni 2012
Kulturhistorisches Museum, Barockhaus Neißstraße 30, 02826 Görlitz
10.00 Uhr: „Abscheuliche Gotteslästerungen“: Paul Nagels Verwendung von Böhmes ungedruckter Aurora in seinem Prodromus astronomiae apocalypticae (1620) (Dr. Leigh Penman/Oxford)
11.00 Uhr: Aurora 400 Jahre danach: was man durch das Übersetzen lernt. (Prof. Dr. Andrew Weeks/Illinois)
12.00 Uhr: The first English edition of Boehme's Aurora (1656) and its translator, John Sparrow (1615-1670) of Essex (Dr. Ariel Hessayon/London)
Mittagspause
14.00 Uhr: Jacob Böhme als Netzwerkdenker. Die Lehre von den sieben Quellgeistern in der Morgen Röte (Prof. Dr. Bo Andersson/Uppsala)
15.00 Uhr: Vom „Gesetze, recht zu tun“: Die Reflexion des religiös Anderen in Böhmes Aurora (Kristine Hannak (M.A.)/Halle-Wittenberg)
16.00 Uhr: Andere Morgenröten. (Dr. Thomas Regehly/Offenbach am Main)
Abschließendes Gespräch
weniger
Der deutsche Faschismus hat in Aufnahme seiner nationalistischen, militaristischen und naturromantischen Traditionen eine eigentümliche Mystik hervorgebracht. Die Nazis haben sich nicht nur viele Traditionen deutscher Mystik — von Meister Eckhart bis zu Jacob Böhme angeeignet, sie hatten auch ihre eigene „Mystik".
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Wie ist das starke Interesse von Ideologen des Dritten Reichs an „Traditionen deutscher Mystik — von Meister Eckhart bis zu Jacob Böhme zu erklären? Handelt es sich vielleicht um ein Missverständnis? Oder wurde eine Beiläufigkeit für das Eigentliche genommen? Oder gibt es, unbehaglicherweise, doch so etwas wie eine substantielle Gemeinsamkeit, an die der Nationalsozialismus bequem anknüpfen konnte, die sich zum Ge- oder Missbrauch geradezu anbot? Die eigentümlichen Korrespondenzen zwischen Mystik und dem Begriff der totalen Herrschaft (Hannah Arendt) werden dabei von verschiedenen Seiten aus beleuchtet.
Schwerpunkte sind neben der nationalsozialistischen Mystik- und besonders der Böhme-Rezeption die „selbstgemachten" Mystizismen der NS-Bewegung sowie die hierfür den Boden bereitende Melange aus völkisch-rassistischem Gedankengut und Okkultismus, von der sich bereits ab den achtziger Jahren des neunzehnten Jahrhunderts eine wachsende Zahl von Menschen angesprochen fühlte.
Kooperation: Internationales Jacob Böhme-Institut (IJBI) und DENKRAUM Frankfurt a.M.
Freitag, 4.März 2011
18:00 Begrüßung durch die Veranstalter
Prof. Dr. Günter Kruck, Kath. Akademie Rabanus Maurus, Dr. Thomas Regehly für das Internationale Jacob-Böhme-Institut e. V. und DENKRAUM
18:30 Jacob Böhme im Spiegel totalitären Denkens. Hans Alfred Grunskys nationalsozialistische Sicht des „Philosophus teutonicus"
Dr. Sibylle Rusterholz, Bern
20:00 Geselliger Ausklang
Samstag, 5.März 2011
Samstag, 5.März 2011
9:00 August Faust und der Beginn der Böhme Gesamtausgabe „im Kriegswinter 1941/42“
Dr. Maria Kopij, Breslau
10:00 Zwischen Odin und dem feldgrauen Helden unterm Stahlhelm? Die Eckhart-Rezeption des Alfred Rosenberg
Victor Lossau OSB, Wechselburg
11:00 Kaffepause
11:15 Allmacht und Totale Herrschaft
PD Dr. Thomas Petersen, Heidelberg
12:15 Unio mystica — Interpretationsgewalt des Unsagbaren
Michael Gerhard, Mainz
13:30 Mittagspause
15:00 Gustav Landauer und Georg Lukäcs und ihr mystisches Verhältnis zur Totalität
Prof. Dr. Karol Sauerland, WarschaulUsti
16:00 Der„mystische" Arbeiter. M. Heidegger, E. Jünger und die Meisterung der Welt durch Technik
Dr. Thomas Regehly, Offenbach a.M.
17:00 Kaffeepause
17:15 „Wer kann vor Klamm etwas verbergen?" Mystik und Herrschaft in Texten Franz Kafkas
Dr. Günther Bonheim, Maienfels
18:15 Abschlußgespräch
19:00 Ende der Tagung
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2. Tagung des Internationalen Jacob-Böhme-Instituts in Kooperation mit der Schopenhauer-Gesellschaft,
22. bis 24. Juni 2007, im Schlesischem Museum zu Görlitz, Untermarkt 4, 02826 Görlitz.
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Freitag, 22. Juni 2007 17.30 – 20.00 Uhr:
Tagungseröffnung
Prof. Dr. Andrew Weeks (Normal / Illinois): Böhme, Paracelsus und die Quellen der Metaphysik des Willens
Dr. Donata Schoeller (Zürich): Böhme und Schelling [Arbeitstitel]
Anschließend Buffet
Samstag, 23. Juni 2007 9.00 – 12.30 Uhr
Dr. Günther Bonheim (Wüstenrot): „Denn das ist aller Verdammten Qual: daß sie wollen.“ Böhmes Willensphilosophie in der Tradition der Bibelauslegung
Dr. Marta Kopij (Breslau): Böhme, Novalis und Schelling in der polnischen Romantik
Prof. Wojciech Kunicki (Breslau): Böhme und Schopenhauer in der polnischen Literatur der Jahrhundertwende
15.00 – 17.00 Uhr:
Prof. Dr. Lore Hühn (Freiburg): Der Begriff des Willens bei Schelling und Schopenhauer
Michael Gerhard (Mainz): Im Spiegelkabinett des Nichts – Wille, Ungrund, maśī’ah, fanā’, brahman und nirvāna
20.00 – 22.00 Uhr
Öffentlicher Abendvortrag
Prof. Dr. Karol Sauerland (Warschau): Willensproblematik um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert
Sonntag, 24. Juni 2007, 9.00 – 13.00 Uhr
Dr. Thomas Regehly (Offenbach): Fabula docet. Vom Oupnek´hat über Irenäus zu Böhme, Schelling und Schopenhauer
Prof. Dr. Matthias Koßler (Mainz): „Nichts" zwischen Philosophie und Mystik bei Schopenhauer
Abschließendes Gespräch
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Vom 18. bis 20. November 2005.
Gegenstand der Tagung sind zwei Bereiche, die für Böhmes literarisches Werk gleichermaßen von grundlegender Bedeutung waren. Die „Schrift“ als das Fundament des eigenen Glaubens bedurfte in ihren Paradoxien und dunklen Passagen notwendig der Auslegung; und jenseits von allem in der alltäglichen Wirklichkeit Erfahrbaren, und damit auch abseits der Schriftlektüre vollzog sich jenes „mystische“ Erlebnis der Einswerdung, das Böhme in seinen Schriften schildert und vielfach reflektiert, der Durchbruch seines Geistes, wie er es nennt, „bis in die innerste Geburt der Gottheit“. Im Spannungsfeld dieser beiden Bereiche wird sich das Spektrum der Tagungsbeiträge und -gespräche entfalten, in denen auch die Verbindung zur nicht-christlichen Tradition eine wichtige Rolle spielen wird.
Tagungsprogramm -
Freitag, 18. November 2005
18:30 – 21:00 Uhr
Begrüßung durch den wissenschaftlichen Leiter des IJBI, Dr. Günther Bonheim
Dr. Jakub Mirkiewicz (Wrocław): Naturerkenntnis als mystische Erfahrung bei Paracelsus
Dr. Sibylle Rusterholz (Boll): Elemente der Kabbala bei Jacob Böhme
anschließend Buffet und Rückzug zur gegenseitigen Begrüßung
Samstag, 19. November 2005
9:00 – 12:30 Uhr
Dr. Günther Bonheim (Maienfels/Görlitz): Der Spötter Ismael und seine Kinder. Jacob Böhmes Auseinandersetzung mit dem Islam
Dr. Axel Monte (Köln): „Die dritte Schrift“ oder „Die Schrift des Herzens“ [Zum Schriftverständnis in der islamischen Mystik]
Dr. Donata Schoeller Reisch (Unterengstringen):Zum Verhältnis von Denken und Wirklichkeit. Jacob Böhme, Martin Heidegger, Gene Gendlin
Individuelle Mittagspause; Angebot: 14:00 Uhr Jacob-Böhme-Rundgang mit Herrn Dr. Ernst Kretzschmar
15:00 – 17:00 Uhr
Dr. Horst Folkers (Freiburg): Textverständnis und Selbstverständnis
PD Dr. Reiner Manstetten (Heidelberg): Meister Eckharts Verfahren der Schriftauslegung
20:00 – 21:00 Uhr
Begrüßung durch den Vorsitzenden des IJBI, Prof. Dr. Eckehard Binas
Öffentlicher Vortrag: Prof. Dr. Jósef Kosian (Wrocław): Jacob Böhme und Angelus Silesius
Sonntag, 20. November 2005
9:00 – 13:00 Uhr
Dr. Hermann-Josef Röllicke (Düsseldorf): Das Sprachdenken des Buddha: Auslegung und Übersetzung eines Lehrstücks des frühen Chan-Buddhismus Chinas in Lankāvatāra-sūtra.
Prof. Dr. Ana Agud (Salamanca): [Übersetzung und Kommentar einiger Hymnen des kaschmirischen Philosophen Abhinavagupta] (Arbeitstitel)
Dr. Thomas Regehly (Offenbach): Ardor, der Lichtkämpfer? - Gnostisches in den frühen Schriften Walter Benjamins
Gefördert und unterstützt durch
die Veolia Stiftung Görlitz
die Evangelische Akademie Görlitz
die Sparkasse Oberlausitz/Niederschlesien.
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