Signet des Jakob-Böhme-Bundes von Fritz Neumann-Hegenberg.
Die Künstlerinnen und Künstler, die sich 1920 zum Jakob-Böhme-Bund zusammenfanden, waren auf einer Suche – der Suche nach einer neuen geistigen und künstlerischen Orientierung. Der Maler und Schriftsteller Joseph Anton Schneiderfranken, besser bekannt unter seinem geistigen Namen Bô Yin Râ, wies ihnen dafür einen Weg. Gemeinsam mit dem Maler Fritz Neumann-Hegenberg gründete er in Görlitz im Juli 1920 den Jakob-Böhme-Bund. Innerhalb kurzer Zeit versammelten die beiden Gründer zahlreiche Gleichgesinnte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz aus allen Bereichen der Kunst und Görlitz entwickelte sich in den folgenden Jahren zu einer Kunstmetropole. Aus demselben Impuls entstand im gleichen Jahr die Monatsschrift MAGISCHE BLÄTTER, die von dem Verleger Richard Hummel in Leipzig ins Leben gerufen wurde.
In einer künstlerischen Aktion der Organisation zur Umwandlung des Kinos e. V. wurde ab dem Frühjahr 2020, hundert Jahre nach der Entstehung der Monatsschrift Magische Blätter, der redaktionelle, organisatorische und finanzielle Rahmen für eine Wiederauferstehung der magischen Blätter geschaffen – als Grundlage für ein Gesamtkunstwerk. Diese mittlerweile abgeschlossene Handlung war ein Aspekt der Arbeit des neuen, im Juli 2020 in Görlitz begründeten Jacob-Böhme-Bundes (in Unterscheidung zur historischen Künstlergruppe mit „c” statt „k” geschrieben).
Die Monatsschrift Magische Blätter soll als Recherche zugleich als Basis und gemeinsame Grundlage zu einem kollektiven Film zu Bô Yin Râ und dem historischen Jakob-Böhme-Bund in Görlitz dienen.
In diesen Jahr wird ab 4. Mai bis 17. November 2024 vom Kulturhistorischen Museum eine Retrospektive des historischen Künstlerbundes im Kaisertrutz unter dem Titel „Die Suchenden – Die Kunst des Jakob-Böhme-Bundes (1920-1924)” in Görlitz zu sehen sein.
Da unsere gegenwärtige Arbeit auf dem Gebiet der Bildenden Kunst von Künstlern, die sich bewußt in den Dienst der Seele stellen und einer Art Sakralkunst nach Böhmes Vorstellung zustreben, aber fruchtlos bliebe, hat der Jacob-Böhme-Bund bereits im Jahr 2021 und 2023, zu den Daten auf den Tag genau hundert Jahre nach den Eröffnungstagen der historischen Ausstellungen, der Görlitzer Stadthalle und der Synagoge in Görlitz Gruppen-Ausstellungen unserer Künstlervereinigung angeboten, die aus verschiedenen Gründen leider bislang abgesagt wurden und wir bedauern, dass dadurch ein großer Teil unserer Arbeit bislang sozusagen „hinter dem Rücken des Görlitzer Publikums” geschehen musste. Ein weiterer vierter Projektantrag für eine Gruppenausstellung wurde mit der freundlichen Unterstützung von ideenfluss e. V. für 2025 an die Stadt gerichtet. Ab 17. März 2024 wird die Böhme-Audio-Installation „Höre Du blinder Mensch” des Jacob-Böhme-Bundes unter Regie von Ronald Steckel in der Nicolaikirche in Görlitz zu hören sein.
Organisation zur Umwandlung des Kinos e.V.
Häkenstr. 4
30952 Ronnenberg
Tel. (0511) 3520702